- Mont Pèlerin Society
- Mont Pèlerin Society[mɔ̃pɛl'rɛ̃ sə'saɪətɪ], Abkürzung MPS, internationale Vereinigung führender liberaler, marktwirtschaftlich orientierter Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Politik und Gesellschaft; gegründet im April 1947 auf Initiative F. A. von Hayeks auf dem Mont Pèlerin bei Vevey (Schweiz). Ziel der von 39 Volkswirtschaftlern, Philosophen, Politologen, Soziologen, Juristen, Historikern und nichtakademischen Liberalen gegründeten Gesellschaft war die Weiterentwicklung des klassischen Liberalismus, wobei von einem ganzheitlichen Denkansatz ausgegangen wurde, der neben wirtschaftspolitischen auch philosph., ethische und politische Aspekte einschließt. Geprägt wurde die Mont Pèlerin Society v. a. von Vertretern der Wiener Schule (L. von Mises, G. von Haberler, F. Machlup, F. A. von Hayek), der Chicago-Schule (M. Friedman, G. Stigler) und des deutschen Ordoliberalismus (W. Eucken, W. Röpke, Franz Böhm [* 1895, ✝ 1977], A. Rüstow, F. A. Lutz, A. Müller-Armack, L. Erhard). Die Mont Pèlerin Society dient nach wie vor als Forum für den internationalen Meinungsaustausch zu Fragen einer liberalen Staats- und Gesellschaftsordnung sowie harmonischer internationaler Beziehungen und beeinflusst indirekt über ihre rd. 500 Mitglieder aus 40 Ländern die wissenschaftliche und politische Diskussion. Sie trifft alle zwei Jahre an wechselnden Orten zu »General Meetings« zusammen; dazwischen werden regionale Treffen in kleinerem Rahmen veranstaltet. Die Gesellschaft versagt sich jede unmittelbare Öffentlichkeitswirkung (keine Veröffentlichung gemeinsamer Stellungnahmen oder Tagungsberichte); die Finanzierung erfolgt über Mitgl.-Beiträge und Spenden.
Universal-Lexikon. 2012.